Lehre im Bereich Empirische Politikforschung

Sem Fachspez. Anw.: Surveyforschung – genauer betrachtet. Interpretation und Aussagekraft von Ergebnissen der Umfrageforschung

Dozent:innen: Prof. Dr. Siegfried Schumann
Kurzname: Sem Surveyforsch.
Kurs-Nr.:
Kurstyp: Seminar

Voraussetzungen / Organisatorisches

Bereich: Methoden
Gültig für folgende vom Institut angebotenen Studiengänge:
- im Bachelor-Aufbaumodul 1 als Seminar "Fachspezifische Anwendung von Forschungsmethoden"
- MA Empirische Demokratieforschung (Wahlmodul 9 Berufsfeldqualifikationen und Methodenanwendung)

Gilt auch als Hauptseminar im Bereich Methoden für den auslaufenden Studiengang Lehramt, sofern noch Plätze frei sind.

Bedingungen zur erfolgreichen Teilnahme: Vorbereitung auf die Sitzungen, Studium der Pflichtlektüre, aktive Mitarbeit sowie regelmäßige Anwesenheit. Ev. Übernahme bestimmter Aufgaben, die in der ersten Stunde bekanntgegeben werden.

Empfohlene Literatur

Schumann, Siegfried: Individuelles Verhalten. Möglichkeiten der Erforschung durch Einstellungen, Werte und Persönlichkeit. Wochenschau Verlag, Schwalbach/Ts. 2012, Seite 179-296 (zum Einstieg).
Weitere Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.

Inhalt

Sie möchten sich Klarheit darüber verschaffen, wie die Daten, mit denen wir unsere Statistik-Programme "füttern", zustande kommen und inwieweit wir Hypothesen überhaupt mittels empirischer Forschung prüfen können? Dann besuchen Sie dieses Seminar!
Im Seminar werden zentrale Punkte der politikwissenschaftlichen Umfrageforschung vertiefend behandelt. Im ersten Schwerpunkt geht es ums Messen. Die in erster Linie gestellte Frage lautet: Wie entstehen Messergebnisse und wie sind sie zu interpretieren? Wie ist beispielsweise „politisches Verhalten“ – immerhin eine der zentralen abhängigen Variablen der politikwissenschaftlichen Forschung – via Surveyforschung (und damit über Selbstberichte!) zu messen? Und wie eine „politische Einstellung“? Oder: Unter welchen Bedingungen können wir politische Einstellungen überhaupt – wie üblich – als „Einflussvariablen“ betrachten?
Die Messung basiert über weite Strecken auf einem aktiven Prozess seitens der befragten Person, über den es sich nachzudenken lohnt. Wir werden Methodeneffekte besprechen (die das Forschungsergebnis beeinflussen), das Problem der Veränderung des Messgegenstands durch die Messung (samt der sich hieraus ergebenden Konsequenzen - zum Beispiel für Reliabilitätsschätzungen) sowie die sprachliche Fundierung von Messungen (dabei insbesondere die Problematik der Übersetzung von Instrumenten – ein Problem, das beispielsweise die international vergleichende Werteforschung betrifft).
Am Ende des ersten Teils wechseln wir die Perspektive – weg von der individuellen Messung und hin zu aggregierten Messwerten.
Zum „täglich Brot“ der politikwissenschaftlichen Forschung gehört (auf der Grundlage von Messungen!) die Prüfung von Kausalhypothesen. Der zweite Schwerpunkt des Seminars beschäftigt sich damit, welche Möglichkeiten die Umfrageforschung hierfür bietet. Unter diesem Gesichtspunkt betrachten wir zunächst die bereits aus den Einführungsveranstaltungen bekannte Argumentation im Rahmen der Inferenzstatistik (statistische Tests) sowie die ihr zugrunde liegende Stichprobenziehung. Besondere Berücksichtigung erfährt dabei die Problematik der Ausschöpfungsquoten, welche ein selten thematisiertes, aber dennoch zentrales Problem der politikwissenschaftlichen Surveyforschung darstellt.
Ferner beschäftigen wir uns mit der Frage, wie die Ergebnisse von Korrelations- und Regressionsanalysen sowie anderer Techniken und Vorgehensweisen im Rahmen der Prüfung von Kausalhypothesen zu interpretieren sind. Im Blickpunkt stehen dabei auch die unterstellten Annahmen hinsichtlich kausaler Prozesse. Wird zum Beispiel ein klar definierter, „punktueller“ Einfluss (innerhalb eines eng begrenzten Zeitintervalls) angenommen oder ein „Beeinflussungs-Prozess“ (mit Rückkopplungen und ohne klar definierbare „Kausalrichtung“) und welche Konsequenzen resultieren hieraus?
Wir stellen uns zudem für die politikwissenschaftliche Forschung grundlegende Fragen wie: Ist für „politisches Verhalten“ zumindest prinzipiell eine vollständige Erklärung (z.B. R-quadrat = 1) möglich oder nicht? Welches Menschenbild wird unterstellt? Hat der Mensch beispielsweise einen „freien Willen“, was zwangsläufig die maximal erklärbare Varianz reduzieren würde?
Insgesamt ist ein Ziel des Seminars, die Möglichkeiten und Grenzen der Surveyforschung klar herauszuarbeiten. Mit diesem Wissen können Ergebnisse der Surveyforschung angemessen interpretiert und insbesondere Überinterpretationen vermieden werden.
Anmerkung: Das Seminar kann als Ausgangspunkt für Abschlussarbeiten dienen.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
16.10.2017 (Montag) 16:15 - 17:45 02 601 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
23.10.2017 (Montag) 16:15 - 17:45 02 601 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
30.10.2017 (Montag) 16:15 - 17:45 02 601 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
06.11.2017 (Montag) 16:15 - 17:45 02 601 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
13.11.2017 (Montag) 16:15 - 17:45 02 601 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
20.11.2017 (Montag) 16:15 - 17:45 02 601 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
27.11.2017 (Montag) 16:15 - 17:45 02 601 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
04.12.2017 (Montag) 16:15 - 17:45 02 601 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
11.12.2017 (Montag) 16:15 - 17:45 02 601 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
18.12.2017 (Montag) 16:15 - 17:45 02 601 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
08.01.2018 (Montag) 16:15 - 17:45 02 601 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
15.01.2018 (Montag) 16:15 - 17:45 02 601 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
22.01.2018 (Montag) 16:15 - 17:45 02 601 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
29.01.2018 (Montag) 16:15 - 17:45 02 601 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
05.02.2018 (Montag) 16:15 - 17:45 02 601 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)