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Laufende Projekte

Citizens, Elections, and Democracy: Unified Germany in Cross-National and Historical Perspective

Projektleiter Modul: Prof. Dr. Thorsten Faas
Mitarbeiter Nicole Loew, M.A.
Finanzierung Fritz Thyssen Stiftung
Laufzeit 2017-2018
Beschreibung
Mit einer Nachwahlbefragung zur Bundestagswahl 2017 untersucht der Bereich „Empirische Politikforschung“, wie politische Informationen im Umfeld einer Bundestagswahl die WählerInnen erreichen. Dabei sind Gespräche im persönlichen Umfeld ein wichtiger Referenzpunkt, an dem die durch Medien vermittelten Informationen überprüft und eingeordnet werden. Ein Untersuchungsfokus liegt somit auf der Frage, welchen Einfluss ein persönliches Umfeld haben kann, das eher gleiche oder gegensätzliche politische Einstellungen hat. Im Rahmen der Bundestagswahl soll diesen Fragen zum Informationsaustausch insbesondere im Kontext sozialer Medien nachgegangen werden. Von Interesse sind Effekte, die durch soziale und mediale Kommunikation über Politik und Wahlen auf politische Einstellungen und Verhalten des Individuums wirken. Persönliche Gespräche mit Freunden, Familie und Kollegen rücken damit ebenso in den Fokus wie die Vermittlerrolle alter und neuer Medien. Das Verständnis innerhalb der Bevölkerung, was eine Demokratie im Kern ausmacht, wird zunehmend heterogener. Einigkeit innerhalb der Bevölkerung, was eine Demokratie ausmacht und wodurch sie funktionsfähig bleibt beziehungsweise wird, scheint immer schwieriger vorstellbar. Unter diesen Voraussetzungen widmet sich die Studie auch der Frage, ob sich ein populistisches Demokratieverständnis identifizieren lässt, innerhalb dessen BürgerInnen grundlegend andere Mechanismen und Ziele als Funktionsvorrausetzung repräsentativer Demokratien ansehen. Die Studie ist Teil des multinationalen „Comparative National Elections Project“ (CNEP), indem seit 1990 im Nachgang zu mittlerweile 46 Wahlen in 24 Ländern politische Einstellungen und das Wahlverhalten von BürgerInnen länderübergreifend untersucht wurden. Neben dem Kernfragebogen bieten länderspezifische Erweiterungen die Möglichkeit, auf die unterschiedlichen Wahlsysteme und aktuelle Themen einzugehen. Dabei widmet sich CNEP Fragen rund um die private und öffentliche Vermittlung von Politik, der Struktur von sozio-politischen Konflikten, unterschiedlichen Demokratieverständnissen und den Einstellungen von WählerInnen gegenüber der Integrität von Wahlen.

 

The Dynamics of Voting: A Long-term Study of Change and Stability in the German Electoral Process, Teilmodul Televised Debates 2017

Projektleiter Modul: Prof. Dr. Thorsten Faas, Prof. Dr. Jürgen Maier, Prof. Dr. Michaela Maier
Gesamtprojekt: Prof. Dr. Rüdiger Schmitt-Beck, Prof. Dr. Harald Schoen, Prof. Dr. Sigrid Roßteutscher, Prof. Dr. Bernhard Weßels, Prof. Dr. Christof Wolf
Mitarbeiter Simon Richter, M.A., M.Res.
Finanzierung DFG-Langfristförderung als Teilmodul des Projekts „The Dynamics of Voting: A Long-term Study of Change and Stability in the German Electoral Process”
Laufzeit 2017
Beschreibung
Der Bereich "Empirische Politikforschung" untersucht in Kooperation mit der Universität Koblenz-Landau das TV-Duell zur Bundestagswahl 2017 zwischen Kanzlerin Angela Merkel und ihrem Herausforderer Martin Schulz am 3. September 2017. In den USA lange etabliert, haben sich TV-Duelle auch in Deutschland in der jüngeren Vergangenheit zum bedeutendsten Einzelereignis während eines Wahlkampfes entwickelt. Als ein abgegrenztes und zugleich weithin sichtbares Großereignis stellt das TV-Duell für die Wissenschaft eine herausragende Möglichkeit dar, mehr über Wahlkämpfe und deren Rezeption zu erfahren. Im Fokus stehen dabei insbesondere Prozesse der Informationsaufnahme und -verarbeitung. Hierfür erhebt die Studie Echtzeitreaktionen, die während der Debattenrezeption von Probanden dokumentiert werden. Ergänzt werden diese Echtzeitdaten durch ein vierwelliges Paneldesign rund um die Debatte. Aus der Verbindung der gesammelten Echtzeit- und Fragebogendaten lassen sich präzise Einblicke in Prozesse der Wahrnehmung politischer Objekte und der Meinungsbildung der Bürgerinnen und Bürger (samt ihrer Dynamik) gewinnen. Die TV-Duell Studie ist Teil des Projekts „The Dynamics of Voting: A Long-term Study of Change and Stability in the German Electoral Process”. Ziel des Gesamtprojekts ist es, Veränderungsprozesse in der bundesdeutschen Wählerschaft (einschließlich des Kontexts, in dem Wahlentscheidungen getroffen werden) in einer längsschnittlichen, die Bundestagswahlen 2009, 2013 und 2017 umfassenden Perspektive zu beschreiben und zu erklären.

 

Wählen mit 16?

Projektleiter Prof. Dr. Thorsten Faas; Arndt Leininger, PhD; Prof. Dr. Sigrid Roßteutscher; Prof. Dr. Armin Schäfer
Laufzeit September 2016 bis Dezember 2018
Beschreibung
Der Rückgang und die zunehmende soziale Schieflage der Wahlbeteiligung haben eine Reformdebatte über das Wahlrecht ausgelöst. Zu den prominentesten Ideen zählt dabei der Vorschlag, das Wahlalter auf 16 Jahre abzusenken. In verschiedenen Bundesländern ist dies bei Landtags- und Kommunalwahlen bereits geschehen. Allerdings liegen bisher kaum Erkenntnisse vor, ob die Absenkung die erhoffte Wirkung hat. Vor allem aber wird in der aktuellen Debatte um die Absenkung des Wahlalters ein wichtiger Aspekt übersehen, dem wir uns in dem hier vorgeschlagenen Projekt erstmals widmen möchten: Junge Menschen können nämlich infolge der Reformen ihr Wahlrecht punktuell wieder verlieren - mit unklaren Folgen für weitere Wahlen. Ein solcher Fall tritt beispielsweise im Zeitraum von Frühjahr 2017 bis Frühjahr 2018 in Schleswig-Holstein ein. Dort findet eine Landtagswahl am 7. Mai 2017 statt (mit Wahlalter 16), nur wenige Monate vor der Bundestagswahl im September 2017 (mit Wahlalter 18), welche wiederum wenige Monate vor der Kommunalwahl im Mai 2018 liegt (mit Wahlalter 16). Wir rekrutieren postalisch ein Online-Panel junger Menschen aus Schleswig-Holstein, welche wir jeweils kurz nach den drei Wahlen befragen. Durch Auswertung dieser Panelstudie erhoffen wir uns wichtige Erkenntisse zur Frage, wie Erstwählerinnen und Erstwähler heute zu Wahlen und Wählen stehen und inbesondere, ob und welche Wirkungen eine Herabsetzung des Wahlalters hat.

 

Abgeschlossene Projekte

Evaluation des Bürgerbeteiligungsverfahrens zum Klimaschutzplan 2050

Projektleiter Prof. Dr. Thorsten Faas
Mitarbeiter Julia Range, M.A.
Finanzierung Bertelsmann Stiftung
Laufzeit 2015 bis 2016
Beschreibung
Die Bundesregierung plant für 2015/2016 einen breiten Dialog- und Beteiligungsprozess bei der Erarbeitung des Klimaschutzplans 2050. Dabei ist insbesondere geplant, die Erstellung des Klimaschutzplans 2050 um Verfahren zur Beteiligung von Bürgerinnen und Bürger zu erweitern. Diese Beteiligungsverfahren sowie der sich daran anschließende Prozess der Verabschiedung des Klimaschutzplans werden von Bereich „Empirische Politikforschung“ im Auftrag der Bertelsmann Stiftung wissenschaftlich begleitet.
Im Zentrum der Evaluation stehen dabei unter anderen folgende Fragen: Inwieweit gelingt es den Initiatorinnen und Initiatoren, ihrem Anspruch gerecht zu werden, eine repräsentative Auswahl an Bürgerinnen und Bürgern zur Teilnahme zu bewegen? Wie wird dieser Rekrutierungsweg von der Bevölkerung bewertet? Welche Erwartungen werden an das Beteiligungsverfahren gestellt und werden die angebotenen Formate diesen gerecht? Wie wirkt sich das Beteiligungsverfahren auf das Umweltbewusstsein und die Bereitschaft, einen eigenen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, aus? Gibt es Auswirkungen auf die Demokratiezufriedenheit und die Einstellungen zu direkter Demokratie und Bürgerbeteiligung auf Bundesebene und falls ja, treten dabei Unterschiede zwischen Befürwortern und Gegnern von Klimaschutz, zwischen mit dem Beteiligungsverfahren Zufriedenen und Unzufriedenen auf? Und inwieweit erhalten die im Rahmen des Beteiligungsverfahrens eingebrachten Vorschläge letztlich Einzug in den Klimaschutzplan 2050?
Im Rahmen der Evaluierungsstudie kommt ein Set von Instrumenten – von Befragungen der Teilnehmenden bis zu größeren Bevölkerungsumfragen – zum Einsatz, um ein umfassendes Bild des Verfahrens zeichnen zu können.

 

Evaluation des „Partizipativen Gesetzgebungsverfahrens“ zum geplanten Transparenzgesetz Rheinland-Pfalz

Projektleiter Prof. Dr. Thorsten Faas
Mitarbeiter Julia Range, M.A.
Finanzierung Bertelsmann Stiftung
Laufzeit 2015 bis 2016
Beschreibung
Als erstes Flächenland soll Rheinland-Pfalz ein Transparenzgesetz erhalten. Der Gesetzgebungsprozess wurde durch einen konsultativen, deliberativen Prozess der Bürgerbeteiligung erweitert: Auf einer Online-Diskussionsplattform sowie in mehreren Workshops hatten Bürgerinnen und Bürger sowie betroffene Gruppen (Verwaltung, Kommunen) und Interessenverbände die Möglichkeit, Anregungen zur konkreten Gestalt des Gesetzes zu machen.

In Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung ist der Bereich „Empirische Politikforschung“ mit der wissenschaftlichen Begleitung des Beteiligungsprozesses betraut: Welche Erwartungen werden an die Partizipationsmöglichkeiten gestellt und werden die Formate diesen gerecht? Wie heterogen sind die Teilnehmenden? Wie wirkt sich das Beteiligungsverfahren auf die Einstellungen zum geplanten Transparenzgesetz, zum Beteiligungsverfahren sowie allgemein zur Demokratie in Rheinland-Pfalz aus? Werden die Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger von den Entscheidungsträgern berücksichtigt und wenn nicht, werden die Ablehnungen nachvollziehbar begründet? Im Rahmen der Evaluierungsstudie kommt ein Set von Instrumenten – von Befragungen der Teilnehmenden und Initiatoren bis zu größeren Bevölkerungsumfragen – zum Einsatz, um ein umfassendes Bild des Verfahrens zeichnen zu können.


 

Politische Kommunikation in Zeiten neuer Informations- und Kommunikationstechnologie

Projektleiter Prof. Dr. Thorsten Faas
Mitarbeiter Benjamin C. Sack, M.A.
Finanzierung Bonner Akademie für Forschung und Lehre praktischer Politik (BAPP)
Laufzeit Januar bis Dezember 2015
Links Projektseite bei der BAPP
Beschreibung
Die Veränderungen des Wahlverhaltens (weniger stabile und steigende kurzfristige Entscheidungen) führen dazu, dass situativ geprägte politische Informationen zwangsläufig an Bedeutung gewinnen. Dabei haben sich die Möglichkeiten der Informationsrezeption in jüngster Vergangenheit durch die technologische Entwicklung wie die Etablierung sozialer Netzwerke und das Aufkommen des Web 2.0 verändert. Innerhalb des Projekts soll deshalb die Fragestellung bearbeitet werden welchen Einfluss die Nutzung sozialer Netzwerke wie Facebook und Twitter auf Einstellungen und Wahlverhalten ausübt und welche Konsequenzen sich daraus für die politische Kommunikation in Deutschland ergeben. Empirisch wird dabei zurück gegriffen auf Bevölkerungsdaten, die im Vorfeld der Bundestagswahl 2013 und der Europawahl 2014 gewonnen wurden, sowie auf eine Fortschreibung dieser Daten im Jahr 2015 außerhalb eines Wahlkontextes.

 

The Dynamics of Voting: A Long-term Study of Change and Stability in the German Electoral Process, Teilmodul Televised Debates

Projektleiter Modul: Prof. Dr. Thorsten Faas, Prof. Dr. Jürgen Maier, Prof. Dr. Michaela Maier
Gesamtprojekt: Prof. Dr. Hans Rattinger, Prof. Dr. Rüdiger Schmitt-Beck, Prof. Dr. Sigrid Roßteutscher, Prof. Dr. Bernhard Weßels, Prof. Dr. Christof Wolf
Finanzierung DFG-Langfristförderung als Teilmodul des Projekts „The Dynamics of Voting: A Long-term Study of Change and Stability in the German Electoral Process”
Laufzeit 2013 bis 2016
Beschreibung
Ziel des Gesamtprojekts ist es, Veränderungsprozesse in der bundesdeutschen Wählerschaft (einschließlich des Kontexts, in dem Wahlentscheidungen getroffen werden) in einer längsschnittlichen, die Bundestagswahlen 2009, 2013 und 2017 umfassenden Perspektive zu beschreiben und zu erklären. Das Teilmodul zu den Fernsehduellen der Spitzenkandidaten trägt dazu eine Mikrofundierung dieser Prozesse bei, indem es sich insbesondere Prozessen der Informationsaufnahme und -verarbeitung widmet und dabei auf Echtzeitreaktionen, die während der Debattenrezeption von Probanden dokumentiert werden, zurückgreift. Ergänzt werden diese Echtzeitdaten durch ein vierwelliges Paneldesign rund um die Debatte. Aus der Verbindung der gesammelten Echtzeit- und Fragebogendaten lassen sich präzise Einblicke in Prozesse der Wahrnehmung politischer Objekte und der Meinungsbildung der Bürgerinnen und Bürger (samt ihrer Dynamik) gewinnen.

 

Volksabstimmung „Stuttgart 21“ / Bürgerbeteiligung und direkte Demokratie in Baden-Württemberg

Projektleiter Prof. Dr. Thorsten Faas, Prof. Dr. Rüdiger Schmitt-Beck
Mitarbeiter Johannes N. Blumenberg, M.A., Julia Range, M.A.
Finanzierung Staatsministerium Baden-Württemberg
Laufzeit 2011 bis 2016
Links Projektseite beim MZES
Beschreibung
Die öffentlichen Auseinandersetzungen rund um das Bauprojekt „Stuttgart 21“, die 2011 ihren Höhepunkt erreichten und zur ersten Volksabstimmung seit 40 Jahren in Baden-Württemberg führten, warfen grundsätzliche Fragen zu den Perspektiven der Demokratie auf, etwa hinsichtlich der Modalitäten politischer Beteiligung und der Akzeptanzbedingungen politischer Entscheidungen:
Wie stehen die Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg heute zum Thema „Stuttgart 21“ und den Beteiligungsangeboten rund um das Bauprojekt, und inwiefern haben sich diese Einstellungen seit der Volksabstimmung im Jahr 2011 verändert? Hatte die Abstimmung einen nachhaltigen Einfluss auf die politischen Grundeinstellungen der Menschen und auf ihre Haltungen zu ihren Beteiligungsmöglichkeiten? Und wie stehen sie zu in letzter Zeit verstärkt erprobten Elementen direkter Demokratie? Erhöhen solche Angebote die Akzeptanz getroffener Entscheidungen und welche Rolle sollen dabei lokale Interesse gegenüber dem Gemeinwohl spielen?
Zur Beantwortung dieser und weiterer Fragen wurden, anschließend an die „Wahlstudie Baden-Württemberg 2011“, in Zusammenarbeit mit dem Mannheimer Zentrum für europäische Sozialforschung seit 2011 an regelmäßig und über den unmittelbaren Kontext der Volksabstimmung zu „Stuttgart 21“ hinaus repräsentative Befragungen der baden-württembergischen Bevölkerung durchgeführt. Insgesamt können die beiden Studien mittlerweile auf 13 Online-Panel-Wellen sowie sechs telefonische Befragungen zurückblicken. Auch die jüngste Erhebung im Herbst 2015 sah ein zweiteiliges Design vor, bestehend sowohl aus einer repräsentativen Telefon- als auch einer Online-Erhebung. Inhaltliche Schwerpunkte waren die Einstellungen der baden-württembergischen Bevölkerung gegenüber direktdemokratischen Verfahren, Bürgerbeteiligung und Reformen der Demokratie. Ziel ist es, Faktoren zu ermitteln, die unterschiedliche Einstellungen erklären können.

 

Immigration und Wahlverhalten

Projektleiter Prof. Dr. Thorsten Faas
Mitarbeiter Sebastian Fietkau, M.Sc./M.A.
Finanzierung Juniorprofessorenprogramm des Landes Baden-Württemberg
Laufzeit 2011 bis 2014
Links Projektseite beim MZES
Beschreibung
Vor dem Hintergrund einer stetigen Diskussion um die Notwendigkeit von (qualifizierter) Zuwanderung hat Immigration als politisch relevantes Thema in Deutschland in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Im Spannungsverhältnis zwischen ökonomischen Notwendigkeiten und demokratischer Legitimität im Kontext eines zunehmend volatilen Wahlverhaltens der Bürger soll das Projekt einen innovativen und nachhaltigen Beitrag zur Erforschung von Einstellungen von Inländern zu Immigration einschließlich ihrer Hintergründe und möglicher Konsequenzen leisten. In den letzten Jahren konnten sich einschlägige Forschungsliteratur und entsprechende Umfragen verstärkt in Europa etablieren. Dabei werden die Probanden zumeist direkt und ohne Umschweife zu ihren entsprechenden Wahrnehmungen und Einstellungen befragt. Die jüngere US-amerikanische Forschung bedient sich mit Blick auf die noch immer zentralen Themen, wie Hautfarbe, Religion und Immigration, zusätzlicher, innovativer Verfahren. Mit Hilfe von visuellen Verfahren (Morphing), Listenexperimenten und impliziten Assoziationstests (IAT) können den Besonderheiten des Themenkomplexes im Spannungsverhältnis von Stereotypen, Vorurteilen und politischer Korrektheit Rechnung getragen werden. Gegenüber der vorliegenden Forschung in Deutschland bedeutet dies insbesondere, dass über das Instrumentarium klassischer Umfragen hinausgehend an den aktuellen internationalen Wissenschaftsstand angeknüpft werden kann. Zugleich wird das Design der Studie erlauben, verschiedene der neueren, innovativen Erhebungsverfahren in ihren jeweiligen Stärken und Schwächen unmittelbar miteinander zu vergleichen. Dabei ist dieser methodisch akzentuierte Beitrag keineswegs auf die Thematik der Immigration begrenzt, sondern grundsätzlich auf alle gesellschaftlich sensiblen Themen anwendbar.

 

Kommunalwahlen in Mainz: Ein Projekt zur Wählermobilisierung

Projektleiter Prof. Dr. Thorsten Faas
Mitarbeiterin Daniela Hohmann, M.A.
Finanzierung Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V.
Laufzeit April bis September 2014
Links Projektbericht, Zusammenfassung des Projekts als Videoclip
Beschreibung
Politische Beteiligung ist das Lebenselixier der Demokratie. Doch ein Blick auf zurückliegende Wahlen zeigt, dass sich immer weniger Menschen an Wahlen beteiligen, gerade bei sogenannten Nebenwahlen. Zwar gibt die Wahlforschung einige Anhaltspunkte für die Erklärung der Ursachen dieses Phänomens, doch steckt die Forschung zur Nichtwahl noch in ihren Anfängen. Ein Blick in die USA zeigt allerdings, wie sich die Thematik der Wahlbeteiligung, gerade auch bei Nebenwahlen, mit innovativen Verfahren erforschen lässt und sich so substanzielle Ergebnisse für Theorie und Praxis gewinnen lassen. Unsere Studie orientiert sich folglich am internationalen Stand der Wissenschaft und verfolgt das Ziel einen Beitrag zur Weiterentwicklung der deutschen Politikwissenschaft im Bereich der Erforschung von Mobilisierungspotenzialen bei Wahlen zu leisten. Die ersten Ergebnisse der Studie werden schon sehr bald hier veröffentlicht werden.

 

PVS-Sonderheft 2015: Politische Psychologie - Ein interdisziplinäres Forschungsparadigma zur Erklärung politischer Phänomene

Projektleiter Prof. Dr. Thorsten Faas, Dr. Cornelia Frank, Prof. Dr. Harald Schoen
Finanzierung Fritz Thyssen Stiftung, Deutsche Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW)
Laufzeit 2013 bis 2015
Beschreibung
Die Politische Psychologie befasst sich mit der Rolle psychischer Faktoren und Prozesse in der Politik. Sie analysiert ihren Einfluss auf das politische Handeln sowohl von Bürgerinnen und Bürgern als auch politischen Eliten, sei es in innerorganisatorischen oder innerstaatlichen, sei es in internationalen oder transnationalen Kontexten. Als Querschnittsthema gewinnt die Politische Psychologie für alle Teildisziplinen der Politikwissenschaft und unabhängig von bestimmten theoretischen oder empirischen Arbeitsschwerpunkten national wie international an Relevanz.
Für das Sonderheft des Jahres 2015 haben Vorstand und Beirat der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft das Thema „Politische Psychologie“ ausgewählt. Es soll eine Bestandsaufnahme der politisch-psychologischen Forschung leisten und für interessierte Politikwissenschaftlerinnen und Politikwissenschaftler auch außerhalb einschlägiger Spezialistenzirkel zu einem Referenzwerk werden. Dazu deckt das in Arbeit befindliche Sonderheft das Forschungsfeld in seiner Breite und Leistungsfähigkeit ab und leistet einen Brückenschlag zwischen verschiedenen politikwissenschaftlichen Teildisziplinen wie auch Fachdisziplinen.

 

The Dynamics of Voting: A Long-term Study of Change and Stability in the German Electoral Process, Teilmodul Televised Debates

Projektleiter Modul: Prof. Dr. Thorsten Faas, Prof. Dr. Jürgen Maier, Prof. Dr. Michaela Maier
Gesamtprojekt: Prof. Dr. Hans Rattinger, Prof. Dr. Rüdiger Schmitt-Beck, Prof. Dr. Sigrid Roßteutscher, Prof. Dr. Bernhard Weßels
Finanzierung DFG-Langfristförderung als Teilmodul des Projekts „The Dynamics of Voting: A Long-term Study of Change and Stability in the German Electoral Process”
Laufzeit 2009 bis 2010
Beschreibung
Ziel des Gesamtprojekts ist es, Veränderungsprozesse in der bundesdeutschen Wählerschaft (einschließlich des Kontexts, in dem Wahlentscheidungen getroffen werden) in einer längsschnittlichen, die Bundestagswahlen 2009, 2013 und 2017 umfassenden Perspektive zu beschreiben und zu erklären. Das Teilmodul zu den Fernsehduellen der Spitzenkandidaten trägt dazu eine Mikrofundierung dieser Prozesse bei, indem es sich insbesondere Pro¬zessen der Informationsaufnahme und -verarbeitung widmet und dabei auf Echtzeitreaktionen, die während der Debattenrezeption von Probanden dokumentiert werden, zurückgreift. Ergänzt werden diese Echtzeitdaten durch ein vierwelliges Paneldesign rund um die Debatte. Aus der Verbindung der gesammelten Echtzeit- und Fragebogendaten lassen sich präzise Einblicke in Prozesse der Wahrnehmung politischer Objekte und der Meinungsbildung der Bürgerinnen und Bürger (samt ihrer Dynamik) gewinnen.

 

Wahlstudie Baden-Württemberg 2011

Projektleiter Prof. Dr. Thorsten Faas
Mitarbeiter Johannes N. Blumenberg, M.A.
Finanzierung Juniorprofessorenprogramm des Landes Baden-Württemberg
Laufzeit 2010 bis 2012
Links Projektseite beim MZES
Beschreibung
Die empirische Wahlsoziologie ist national und international eine fest verankerte Teildisziplin der Politikwissenschaft, die theoretisch-analytisch wie empirisch höchsten professionellen Standards genügt. Dabei lag der Interessensfokus in Deutschland bislang fast ausschließlich auf der Analyse von Bundestagswahlen, während der Analyse von Landtagswahlen allenfalls peripheres Interesse zukam. Insbesondere mit Blick auf die Veränderungen des Wahlprozesses (z.B. sinkende Wahlbeteiligung, steigender Anteil von Wechselwählern), der Charakteristika des föderalen Systems der Bundesrepublik Deutschland und der damit einhergehenden steigenden Bedeutung der Landespolitik ist diese Fokussierung jedoch unzureichend.
Vor diesem Hintergrund wurde anlässlich der Landtagswahl 2011 in Baden-Württemberg eine eigenständige akademische Wahlstudie durchgeführt: die Wahlstudie Baden-Württemberg 2011. Ihr inhaltliches Interesse gilt Prozessen der Meinungsbildung und Entscheidungsfindung der Bürger im deutschen Mehrebenensystem am Beispiel dieser Wahl. Die Prozesse wurden im Detail erfasst und werden im Lichte einschlägiger Theorien und Modelle analysiert. Dazu wurde erstmals in Deutschland ein innovatives Erhebungsdesign realisiert, das im Rahmen einer Onlineerhebung Panelelemente mit dem Prinzip rollierender Querschnitte zu rollierenden Panelwellen verbindet. Die Studie erlaubt es, in sehr feinkörniger Art und Weise Veränderungs- und Kristallisationsprozesse, die sich während des baden-württembergischen Wahlkampfs ereignet haben, zu erfassen.